The real Zirkel der O devot
Die Geschichte der O Die O in der Realität? The reality Zirkel der O Zirkel

The reality Zirkel der O

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5. Nacht der Benutzung

Die O in der Realität?

Die O.

Realität oder Fiktion?

Erwachsen aus einer Geschichte, einem Roman, einem Film in den 60. Jahren, in einer Zeit, in der die Menschen noch sehr prüde mit der Sexualität umgegangen sind. Und andersartiger Sex als gewohnt…. Undenkbar.


Die Geschichte der O hat jedoch auch zu einem Umdenken in der Gesellschaft geführt. Andersartige Sexualität ist nun plötzlich in vielen Gedanken und Fantasien offenkundig zu erkennen.


Viele reden heute von einem Halsband, das devote Menschen gerne tragen, als Zeichen ihrer Devotheit. Und woher stammt es nun im Zusammenhang mit dem was heute so offenkundig gerne gezeigt wird? Es hat im Grunde Ihren Ursprung in der Geschichte der O.


Damit fängt alles an.


Die Lust zu dienen, sexuell jederzeit zu Diensten zu sein. Alle Wünsche des dominaten Parts zu erfüllen.



Die Geschichte der O

- Anti-feministische Phantasien? (evtl. doch aus der Feder eines Mannes)oder

- Befreiung der weiblichen Sexualität von Moralvorstellungen und christlicher Erziehung?

Erschienen ist das Buch „Die Geschichte der O“ 1954 unter dem Autorennamen Pauline Réage und es bekam 1 Jahr nach Erscheinung sogar einen der begehrtesten Literaturpreise Frankreichs. Später wurde bekannt, dass die Autorin Dominique Aury (bürgerlich Anne Desclos) diese Geschichte ursprünglich als kleine Briefe für ihren Freund schrieb. Mit diesen kleinen Briefen wollte sie den Bewunderer De Sade`s verführen und an sich binden. Gleichzeitig galt es zu beweisen, dass auch Frauen erotische Literatur auf das Papier bringen können. Die Autorin selber war dabei gar nicht submissiv oder gar masochistisch und die Szenen von Sexualität zwischen zwei Frauen waren ein Geschenk an sich selber.

Kaum verwunderlich, dass dieses Werk schnell auf dem Index landete und noch bis heute in einigen Ländern als jugendgefährdend eingestuft wird. In England z.B. sind Besitz von Buch und Film erst seit dem Jahr 2000 straffrei gestattet. Das Buch wurde in über 20 Sprachen übersetzt und wird mittlerweile als eines der herausragendsten literarischen Werke der Welt angesehen.

1975 wurde „Die Geschichte der O“ auf Zelluloid gebannt und in den Kinos präsentiert. Die Reaktion? Was glaubt ihr? Feministinnen in vielen Städten Europas gingen auf die Straße um gegen dieses, vermeintlich der kranken Phantasie eines Mannes entsprungenen Werks zu demonstrieren. Nach Meinung vieler „Frauenrechtlerinnen“ wird die Frau durch dieses Werk auf ein reines, zu keinem eigenen Willen befugtes Sexobjekt zur Befriedigung kranker Männerphantasien reduziert. Die klare Aussage sowohl im Buch als auch im Film, dass nichts, aber auch absolut nichts ohne das Einverständnis der „O“ geschieht, wird hierbei natürlich ignoriert – ist ja schließlich eine Männerphantasie und in dieser wird „O“ niemals ihre Zustimmung verweigern.

Trotz der heftigen Reaktionen auf diesen Film – oder evtl. gerade wegen diesem Feedback wurde diese Geschichte zu einer der prägendsten in der BDSM-Szene. Niemand aus der BDSM-Szene in den USA oder England missversteht die Bedeutung einer als Kette oder Siegelring getragenen goldenen und metallumrandeten Triskele. Niemand in Europa, der auch nur ansatzweise zu dieser Szene Kontakt hatte, missversteht die Bedeutung des Ringes der O. Die Triskele hat sich in Europa wegen einer evtl. Ähnlichkeit zum Hakenkreuz nicht etabliert. Statt dessen wurde abgeleitet von dem Halsband der O, ein „Siegelring kreiert, der einen weiteren kleineren beweglichen Ring als Krone trägt. Als Zeichen der Dominanz wird dieser inks getragen), als Zeichen der Submissivität (rechts).

HALT !!! – stimmt nicht so ganz – zumindest bei mir nicht

Gehe ich doch (vor über 20 Jahren – aber psst), noch völlig unbedarft und ahnungslos darüber, dass eine BDSM-Subkultur existiert, die meine „kranken“ Phantasien toleriert, versteht und sogar lebt, in einen bekannten „Billig-„Schmuckladen und sehe? Ja, richtig, einen wunderschönen, für die breite, ahnungslose Masse hergestellter Ring mit einem kleinen Ring oben drauf. Toll – kaufe ich und natürlich brav rechts getragen (ohne Ahnung der Bedeutung und der Richtigkeit der Position). Die Szene war aber leider derzeit noch nicht so umfassend wie heute – keiner hat mich darauf angesprochen – schade – hätte mir viel Zeit und viele Selbstzweifel erspart.

Kurz darauf – sexuell allumfassend hungrig – finde ich auf dem Besuch einer Sexmesse ein wunderschönes Halsband – Leder, Straß und – natürlich – ein Metallring, der von der Mitte aus nach unten hängt. Über eine Funktion dieses Ringes habe ich selbstverständlich nicht nachgedacht – Eitelkeit lässt grüßen denke ich – das ist doch „DER“ Hingucker auf der nächsten Swingerparty.

Aber wieder Fehlanzeige – auch hier ist niemand, der mir erklärt, was es damit auf sich hat und mir somit sehr viel Zeit und Unsicherheit in Bezug auf meine sexuellen Phantasien erspart.

Aber Leidensdruck und technischer Fortschritt bring auch Frau/Sub/Technikmuffel irgendwann zu OXMOX-Kleinanzeigen Rubrik „Suche“ (diese Geschichte evtl. später mal) und ins Internet. Ja, und dort begegnete ich ihm – Dominanz pur – Charisma – Verantwortungsbewusstsein wie sie im Buche steht – Seelenverwandschaft.

Und meine „Geschichte der O“ beginnt:

Kein „Softstart“ alá René – nehmen wir doch lieber gleich Sir Stephan – Ausbildung im „Chateau Rossy“ im Schnelldurchlauf als „Spielpartner“ und schon – kaum der Arbeit entronnen – Halsband, Manschetten und geforderte Kleidung übergeworfen mit gesengtem Blick jeden Wunsch meines geliebten Herren erfüllend. Angekommen!!!

Es gibt wohl kaum jemand weiblichen, der so gerne in Baumärkte geht wie andere Frauen in Schuhgeschäfte. Nicht um Kabelbinder zu kaufen – die sind langweilig!!! Balken, Ketten, Schrauben für das Kreuz, die Sling, die Spreizstange etc. müssen besorgt werden. Auch ich „O“ will (brauche, fordere) meine Strafen.

Ledergeschäfte für den Bau Schlagwerkzeugen, Schaumstoffhersteller (nur ein kleines bisschen Polsterung – bitte, bitte) und Großhändler für Peddigrohr (Rohrstöcke müssen ja leider auch sein) u.s.w. und schon bin ich im „Cháteau Roissy, und dass, ohne lange zu fahren.

Und ja – auch ich darf genau wie die „O“ in der Geschichte vorher definieren wo meine Grenzen sind, muss sogar zustimmen bevor „neues“ passiert auch wenn ich ab und an über meine Grenzen hinweg geführt werde um diese zu erweitern.  

War ich in meinem bisherigen Leben unsicher, fühlte mich nicht als Frau wie sie von der „normalen“ Gesellschaft akzeptiert und gefordert wurde – haderte mit meinem Selbstwertgefühl, spielte eine „Rolle“ – jetzt war ich angekommen. Jetzt wurde ich zu einer selbstbewussten, stolzen und starken Frau. Eben genau wie die Frau, die die Autorin der Geschichte beschrieben hatte. Ich hatte mein „öffentliches Leben“, meinen Beruf und meine Karriere von meinem sexuellen Selbst getrennt (und bin trotz allem nach wie vor und grade deshalb Selbstbewusst, Stark und trete für die Stärkung der Frauenrechte ein).

Um meinen Horizont für das Leben als „O“ zu erhöhen besuchten wir diverse Party’s im Sinne der O. Schnell wurde klar, Dom genießt gern andere Früchte (wenn seine „O“ es erlaubt), möchte seine aber nicht teilen und schon gar nicht unangebettelt, was kein anderer Dom jemals tun würde.

„O“ hingegen ist oft so gar nicht in sich gekehrt oder redet nur wenn sie angesprochen wird – das „Frauengeplapper“ auf diesen Partys übertönt oft sogar die „getragene“ Musik. Ob und wessen fremder Dienste er sich bedienen darf bestimmt auch nicht er sondern sie – also niemandes.

Dienen und bedienen will sie - aber nur den eigenen Herren und nur wenn er lieb bittet (ich weiß, das ist böse – aber nur zu oft wahr).

Hier kamen wir nicht wirklich weiter. Um meine Erziehung trotzdem zu erweitert gründete Abbas, mein Herr und Meister, den Zirkel der O. In diesem Zirkel vereinten sich Menschen, die diese Geschichte wirklich leben, die tiefen Erfahrungen der Bucherzählung selber machen wollten. Schnell entstand die Idee selber eine Party „Im Sinne der O“ zu organisieren.

Viele haben versucht solch eine Party zu veranstalten – mit reinen BDSM’ern als Gästen unserer Meinung nach sehr schwierig umzusetzen und nicht wirklich Erfolg versprechend.  

Dom’s teilen ihren Besitz nicht gern und können es kaum ertragen die Kontrolle abzugeben. Bei einer „O“-Party ist das für ein Gelingen aber Voraussetzung. Wir haben genau diese Kontrollabgabe bei unseren Partys zur Bedingung gemacht. Die Kontrolle durfte nur im Vorfeld durch das Ausfüllen einer Setcard für die Sub ausgeübt werden. Das Einverständnis für eine „normale“ sexuelle Benutzung und für die Bedienung aller anwesenden Herren ohne extra eingeholte Erlaubnis des „Besitzers“ war Bedingung für eine Teilnahme an unseren Partys. Die Ausrichtung der Partys waren sexuelle und dienstbare Handlungen an den anwesenden Herren. Körperliche Züchtigungen waren nur Erlaubt wenn auf der Setcard angegeben und dann auch nur in der dort angegebenen Stärke.

Die Gäste bewarben sich und wurden im Vorfeld nach Profil und Setcard für die jeweilige Party ausgesucht, so dass eine ausgewogene Mischung anwesend war.

Jede „O“ hatte ihre Setcard stets offen einsehbar zu tragen. So konnten sich die interessierten Herren sofort über die Eignung dieser „O“ für die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse informieren. Er konnte sie ohne Rücksprache mit dem zugehörigen Herren für seine Dienste einspannen.

Wenn „O“ sich ungebührlich verhielt (direkter Blickkontakt zu einem Herren, reden ohne dazu aufgefordert worden zu sein etc.) konnten ihr von jedem sich durch dieses Verhalten gestörten Herren Strafpunkte vergeben werden. Der eigene Herr hatte hier kein Mitspracherecht.

Die Punkte wurden zu fortgeschrittener Zeit zusammengerechnet. Als Strafe gab es körperliche Züchtigungen durch den Hausherrn (mein Herr). Alternativ konnte der eigene Herr dieser „O“ um (definitiv milder ausfallende) Bestrafung durch die Hausdame (meine Wenigkeit) bitten.

Hat sich einer der Teilnehmer nicht an die Vorschriften gehalten wurde er bei leichten Verfehlungen zur Seite genommen – bei schwerer Missachtung wie z.B. Missachtung der Angaben auf der Setcard der Veranstaltung verwiesen und für jede weitere gesperrt. Die Gäste wurden ja jedes Mal neu von uns „Handverlesen“.

Das Erfolgsrezept der Party’s? Viel vorbereitende Arbeit, permanente Präsens für die Gäste während der Party, kein eigenes „Spielen“ etc. und …

…Eine Mischung aus BDSM’ern und vorwiegend „Gangbang“-orientierten Swingern. Geht nicht???

Doch!!! Denn genau das ist die Faszination an dieser Geschichte der „O“

Die gesellschaftlichen/moralisierenden Fesseln sind ein ernsthafter Störfaktor für das Erreichen höchster Lust. Die Zwangsjacke des Mannes ist die gesellschaftliche Forderung nach Aufgabe der rudimentär verankerten Dominanz. Der Käfig der weiblichen Sexualität ist der Anspruch auf Dominanz. Eine Rückkehr zu unseren Instinkten (im sexuellen Bereich) ist meiner Meinung nach die Botschaft und gleichzeitig Medizin dieser Geschichte.

Denn: Wir haben beobachtet, wie – richtig vorbereitet – mit der richtigen Atmosphäre und vor allem vollkommen ohne moralische Wertung, aus einer Mischung von Menschen unterschiedlichster sexueller und gesellschaftlicher Ausrichtung eine wunderbar sexuell geprägte Zusammenkunft erwachsen ist. Und sowohl Swinger wie auch BDSM’er wollten die nächste Party auf keinen Fall verpassen.

Unsere ausschließlich kostendeckend orientierten Party’s veranstalten wir zwar nicht mehr – die Organisation ist sehr arbeits- und zeitintensiv – unsere Affinität für „Die Geschichte der O“ ist aber ungebrochen. Unsere Homepage dazu: http://the-reality-zirkel-der-o.lederfessel.com .


Fazid: „Die Geschichte der O“ hat jeden Literaturpreis der Welt verdient. Sie bringt sogar „Hund und Katze“ dazu gemeinsam zu spielen. Sie macht Mann zu Mann und Frau zu Frau mit allen Stärken und jedem Stolz auf das eigene Geschlecht ohne den Wert des einzelnen Geschlechts herabzuwürdigen.

(Natürlich wird es auch hier wieder Stimmen geben, die die vermeintliche „Selbstaufgabe der Frau“ verurteilen – es wird aber eben so viele Stimmen geben, die den brutalen Egoismus des Mannes verurteilen. Und diese Wertung kommt von beiden Geschlechtern. Wir aber leben unsere Sexualität – frei – selbstbewusst – stolz – unabhängig – IM SINNE DER GESCHICHTE DER O)